Afrikanische Legenden – African Legends 

Carl Einstein (Hg.), Dirk de Pol (Übersetzer), Georg Alexander Mathéy (Illustrator)

Buchdetails
Kategorien: Kunst & Architektur, Wissenschaft, Geschichte
Sprachen: Deutsch und Englisch
ISBN: 9783753155821
Format: Taschenbuch
Seiten: 360
Altersempfehlung: Erwachsene (18+ Jahre)
Erscheinungsdatum: 28.01.2021
Schlagworte: Afrika, Legenden, Mythen, Literatur, Carl Einstein

Beschreibung

Seit 1912 arbeitete der deutsch-jüdische Kunsthistoriker und Schriftsteller Carl Einstein (1885-1940) für Franz Pfemferts expressionistische Zeitschrift Die Aktion. Für die literarische und expressionistische Avantgarde Europas hat er von Beginn an mit seinen Texten und Werken (siehe Totalität) einige der originellsten Positionen bezogen.

Gottfried Benn hat den Bebuquin, Einsteins Anti-Roman, der erstmals 1912 erschienen ist, als „absolute Prosa“ gerühmt und notiert: „der hatte was los, der war weit an der Spitze.“

Als einer der ersten Kunsthistoriker setzte sich Einstein intensiv mit der „Kunst der Primitiven“ auseinander und veröffentlichte die Bücher Negerplastik (1915) und Afrikanische Plastik (1921). Bereits in der Negerplastik verteidigt er die „primitive“ Kunst der Afrikaner gegenüber rassistischen Vorurteilen der europäischen Hochkultur. In diesem Zusammenhang steht seine Auswahl Afrikanischer Legenden, die erstmals 1925 erschienen ist.

1903 ging Einstein ohne ordentlichen Schulabschluß und nach einer abgebrochenen Bankhandelslehre nach Berlin und studierte ohne Einschreibung Kunstgeschichte und Philosophie. Seine umfassende Bildung hat er tatsächlich als reiner Autodidakt erworben.

Der Anspruch an seine Arbeiten und Werke war unerbittlich: „… jeden Satz, den ich schreibe, könnte ich das ganze Leben hindurch umändern“. Der konventionellen Sprache misstraute er. Er schuf eine ganze eigene Welt der Ideen und Begriffe.

Sein literarisches und kunsthistorisches Raffinement faszinierte Braque, Malraux, Gide, Cocteau, Majakowski, Kandinsky und Picasso, die zu seinem Freundeskreis gehörten.

Mit seinem 1926 erschienenen und vorschnell rückblickenden Werk Die Kunst des 20. Jahrhunderts hat Einstein „absolut Endgültiges über die Kunst unserer Zeit geschrieben“, bescheinigt ihm sein Freund Daniel-Henry Kahnweiler.

Wie kaum ein anderer verkörperte Carl Einstein den Spagat zwischen Mythologie und Moderne. Er trat eine entschiedene Flucht nach vorn an, in den „Taumel des revoltierend Neuen“. „Das Künstlerische beginnt mit dem Wort anders“ lautete sein Credo.

Was die Quellen seiner Afrikanischer Legenden sind, ist bis heute noch unerforscht, doch sie sprechen für sich. Von der Erschaffung der Welt, der Geschichte der Masken bis hin zur Entstehung von Sonne, Mond und Toderöffnen uns diese Legenden einen unerwarteten Einblick in die Mythen unterschiedlichster afrikanischer Stämme, von denen die meisten heute nicht mehr existieren. Eine wilde Mischung aus Märchen, Mythen und Schauergeschichten, die uns einladen die ursprüngliche afrikanische Kultur zu entdecken. Eine Wildheit und Ursprünglichkeit, die für Einstein unwiderstehlich war.

Leseprobe: African Legends

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